Für Gerrit Walter geht es steil bergauf – im wahrsten und übertragenen Sinne. Einerseits nennt er sieben Hektar feinster Schiefersteillagen mit bis zu 65% Steigung sein eigen und andererseits wird er als einer der vielversprechendsten Aufsteiger an der Mittelmosel gehandelt.
Dabei verfügt sein Weingut in Briedel streng genommen über keine Spitzenlagen von Weltruf. Das hindert den engagierten Jungwinzer allerdings nicht daran, großartige Weißweine auf die Flasche zu bringen, die sich hinter den Gewächsen prominenterer Herkunft stromaufwärts wahrlich nicht verstecken müssen.
Nach der Übernahme des elterlichen Guts 2012 hat er gekonnt an den Qualitätsschrauben gedreht. Er setzt neben intensiver Pflege der Reben und selektiver Handlese auf lange Maischestandzeiten und Spontangärung. Im Anschluss an das Hefelager der Jungweine werden die einzelnen Lesedurchgänge und verschiedenen Schieferformationen gekonnt cuvéetiert. Das Ergebnis sind glasklare Vertreter ihrer Heimat, die neben der animierenden Säure ein beachtliches Maß an Eleganz und schiefermineralischer Würze aufweisen. Noch sind diese kleinen Moselschätze zu sehr erfreulichen Preisen zu haben, wir wissen allerdings nicht, was passiert, wenn der sympathische Aufsteiger erst einmal seine endgültige Flughöhe erreicht hat.